Gegensätze ziehen sich bekanntlich an. So ist das auch bei den exklusiven Stücken von Samt Rau – samtweiche Oberfläche trifft auf rauen Stein, natürliche Verformung trifft auf Mensch mit Schleif-und Poliermaschine. Das Sortiment ist bis jetzt klein, dafür aber oho. Die Bank, der Tisch, die Lampe und der Zeitschriftenständer. Jedes Teil für sich ein Unikat. Wir fangen dann schon mal an zu sparen, denn dafür muss man verständlicherweise auch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen.
Für die Herstellung braucht man eigentlich nicht viel – Schiefer und Eichenholz. Aber: Moselschiefer ist ein seltenes Gut und wird heute nur noch in zwei Bergwerken von der Firma Rathscheck abgebaut. Miku, ein Fliesen-und Natursteinhandel aus Schwäbisch Hall, kümmert sich um die Produktion. Dabei geht es vor allem darum, einen Teil des Steins unbehandelt zu lassen und den anderen im Kontrast dazu exakt abzuschleifen und zu polieren. Ergänzend dazu wird ein Eichenholzelement eingebaut und fertig ist das Möbelstück. Oder die Skulptur. Oder das architektonische Element. Oder wie auch immer man es bezeichnen will.
Uns überzeugt vor allem die Tatsache, dass Designerin Natalie Weinmann nicht davor zurückscheut zu experimentieren, etwas zu wagen, Neues auszuprobieren und die Welt der Möbel mit der Kunst der Architektur zu mischen. Das sehen auch übrigens nicht nur wir so: Samt Rau wurde 2014 mit dem MINI Design Award der Blickfang Hamburg ausgezeichnet. Julia Knobe