Was Eierlikör mit Avocados und Tupo-Guarani-Indianern zu tun hat? Heute natürlich gar nichts mehr – wenn wir die Zeit allerdings ein paar Jährchen zurückdrehen, merken wir schnell, dass sich hinter dem süßen Likör, dem wir eigentlich nur an Ostern ausreichend Beachtung schenken, eine unerwartete Geschichte verbirgt. Angefangen hat nämlich alles in Brasilien – mit besagten Indianern und der Frucht, die wir uns heute in unserem ständigen Gesundheitswahn permanent aufs Brot schmieren: der Avocadofrucht.
Das gelbe Fruchtfleisch wurde dank Rohrzucker und Rum zum „Advocaat“, einem herben Schnaps, an dem es nur einen einzigen Haken gab: Die Avocado-Bäume wollten partout nirgendwo anders gedeihen als unter der brasilianischen Sonne und so wurde den vertriebenen Niederländern im 17. Jahrhundert schnell klar, dass sie eine Alternative finden mussten für ihr Lieblings-Getränk. Ihnen gelang es damals leider nicht – stattdessen musste 1876 jemand anders ran. Eugen Verpoorten heißt der gute Mann, der uns mit seiner ausgefallenen Kombination aus Eidotter, Zucker und Branntwein, den Eierlikör bescherte, der heute aus unseren Rezeptbüchern und Schnapsregalen nicht mehr wegzudenken ist.
Was Eugen kann, kann Lotta schon lang: Die einfallsreiche Familie Eggert aus der Lüneburger Heide hat den Eierlikör neu erfunden und überzeugt uns mit ihrer cremigen Mischung, dass der alkoholhaltige Digestif nicht nur zur Auferstehung Jesu aus dem Regal geholt werden sollte.
Lotta’s Eierlikör ist anders als die anderen – und genau das macht ihn auch so unverwechselbar: Neben der Tatsache, dass die Haupt-Zutat ausschließlich aus kontrollierter Bodenhaltung stammt, hat er außerdem volle 20 % Alkohol in sich, die zu einem besonders intensiven Geschmackserlebnis führen, wenn wir ihn zum Nachbacken von Oma’s Lieblingsrezepten verwenden. Auch seine drei verschiedenen Geschmacksrichtungen heben ihn aus der Masse hervor: Neben dem Klassiker mit besonders hohem Ei-Anteil, hat Familie Eggert ein wenig experimentiert und eine fruchtige Mischung mit Orange auf den Markt gebracht sowie eine exotische Kokos-Variante, die fast ein bisschen so schmeckt wie wir uns einen Tag in der Karibik vorstellen würden.
Auf der hauseigenen Website gibt es ein paar Rezepttipps, die uns schon mal ein Beispiel dafür geben, was wir mit dem feinen Wunder-Likör alles anstellen können. Und wer sein Talent fürs Backen noch nicht entdeckt hat und das seiner Küche auch lieber ersparen will – der serviert ihn einfach pur im Glas. Julia Knobe