Wer bislang noch nicht die Bekanntschaft von Fairmondo gemacht hat, sollte das schleunigst nachholen, denn das Konzept der in Berlin beheimateten Genossenschaft ist gut durchdacht und verdient es, einmal näher in Augenschein genommen zu werden.

Fairmondo positioniert sich als „faire Alternative zu den Marktriesen im Onlinehandel“. Die Plattform ist für jedermann offen – hier können private ebenso wie gewerbliche Anbieter ihre Waren anbieten. Und das Wort „fair“ kommt in den Prinzipien von Fairmondo gleich dreimal vor, zunächst einmal direkt in Verbindung mit dem Unternehmen selbst. So stehen hinter der Plattform keine Großinvestoren, sondern inzwischen fast 2000 Genossenschaftsmitglieder.

Zweiter „Fairness-Faktor“ ist die gezielte Förderung „sinnvoller“ Produkte. Und das heißt: Auch wenn auf Fairmondo im grundsätzlcih Waren jeder Art gehandelt werden können, so liegt der Fokus auf faire, nachhaltige und qualitätsbewusste Produkte. Sie werden besonders herausgestellt, was es dem potentiellen Kunden einfacher macht, dieses Produkt zu entdecken. Der dritte „Fairness-Punkt“ bezieht sich auf den Kampf gegen Korruption.

Wer sich schon einmal mit den Websites anderer nachhaltig und sozial orientierter Unternehmen befasst hat, wird feststellen, dass bei Fairmondo auf Phrasendrescherei verzichtet wird. Stattdessen bekommt der Leser klare Aussagen zum Thema Korruption. Das Unternehmen engagiert sich bei Organsiationen, die sich gegen Korruption einsetzen, und zwar mit „Das faire Prozent“. 1 % jeder Transaktion wird direkt an Transparency International Deutschland e.V. gespendet. Darüberhinaus wird eine Spendenfunktion für andere gemeinnützige Organisationen angeboten. Voraussetzung ist allerdings, dass diese die „Initiative Transparente Gesellschaft“ unterzeichnet haben.

Zur Ethik des Unternehmens zählen auch festgelegte Gehaltspannen für die Mitarbeiter und ein Provisionssystem, das  6 % von den Verkäufen einbehält – bei fairen Produkten sind es sogar nur 3 % und private Anbieter müssen gar keine Provision zahlen.

Innovationsfreude zeigt das junge Unternehmen (Start September 2013) mit einem Feinschmecker-Abonnement. Um die erste Aussendung von „Das runde Sache Abo“ im März 2015 finanzieren zu können, wurde Geld per Crowdfunding gesammelt.

Ganz klar: Fairmondo ist kein Unternehmen, das sich auf wenige Kernsätze reduzieren lässt, dafür ist der Ansatz zu komplex. Das weiß Fairmondo und hat ein „Botschafterprogramm“ aufgelegt, in dem Interessenten über die Ansätze und Ziele informiert werden, und zwar in lokalen Gruppen. Ach ja, noch etwas: Wer sich an Fairmondo beteiligen möchte, kann das mit Genossenschaftsanteilen ab EUR 50,00 tun. Anke Bracht

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