Siebenmachen in München ist ein Atelierladen, in dem Gestalter und Künstler ihren Traum von einem kreativen Ort wahr werden ließen. Die Fundstücke Redaktion hat sich mit Stefanie Ramb, eine der Gründerinnen, über dieses spannende Projekt unterhalten.
Inwiefern ist Siebenmachen ein Frauenprojekt?
Siebenmachen wurde im Frühjahr 2012 von sieben Gestalterinnen gegründet – lauter Frauen, die in irgend einer Form selbständig gestalterisch tätig sind. Auch jetzt noch sind hauptsächlich Frauen beteiligt, vielleicht weil es mehr Frauen gibt, die Produkte in Kleinserien herstellen? Bei den monatlichen Onlineverkäufer-Stammtischen, wo sich (zukünftige) etsy-/dawanda-Verkäufer treffen, austauschen und voneinander lernen, ist ganz deutlich spürbar, dass die selbst-machenden Unternehmer zu einem sehr hohen Prozentsatz Frauen sind. Männer sind da seltene, aber gern gesehene, Teilnehmer. Anfangs haben wir einen Ort gesucht, wo wir Sieben (bzw. ein Teil von uns) arbeiten kann und wir unsere Produkte ausstellen und verkaufen können. Dann fiel uns dieser schöne Laden in die Hände, der uns die Möglichkeit gibt, nicht nur unsere eigenen Produkte, sondern auch die von anderen Gestaltern zu zeigen und zu verkaufen.
Ihr habt ja unglaublich viele Veranstaltungen, wie schafft ihr das alles unter einen Hut zu bekommen?
Wir sind mittlerweile mehr als sieben Personen und haben dadurch jede Menge (Wo)Manpower. Die Veranstaltungen planen wir zusammen, immer zur Jahreszeit/dem Schwerpunktthema/den Interessen unseres Publikums passend. Manche von uns haben mehr Lust darauf, Veranstaltungen zu planen und durchzuführen, andere weniger. Die sind dafür anderweitig am Projekt beteiligt.
Nach welchen Kriterien wählt ihr neue Aussteller?
Zur Ausstellerauswahl: Wir legen uns für immer 2 Monate ein Schwerpunktthema fest. Im April/Mai war das „Großstadtgarten“, im Juni/Juli ist es „Sommerfest“. Immer zwei von uns „kuratieren“ das Thema und diese beiden suchen in den weiten Welten unseres Netzwerks und des Internets Produkte, die zum Thema und zu uns passen, heißt, die uns selbst gut gefallen, die wir selbst auch kaufen würden. Da wir ja nicht unendlich Platz haben (Der Laden hat – ohne den Atelierbereich – ca. 45 qm) und auch aus unseren eigenen Reihen bestimmte Produktsparten schon abgedeckt sind, suchen die jeweiligen Kuratoren gezielt nach Dingen, die das Sortiment ergänzen. Natürlich bekommen wir auch viele Anfragen – Hersteller, die gerne ihre Produkte bei uns ausstellen würden. Bei unseren monatlichen Ateliertreffen gehen wir die Anfragen durch und entscheiden nach verschiedenen Kriterien, ob die Anfrage zu uns passt oder nicht. Manchen können wir gleich zusagen, andere müssen wir absagen, wieder andere schreiben wir uns auf für später.
Habt ihr besondere Pläne für die Zukunft?
Pläne für die Zukunft sind, den Laden noch schöner zu machen (wir bauen alle Möbel und Einrichtungsgegenstände selbst, je nach finanziellem zu zeitlichem Vermögen dauert das manchmal etwas), als Sammelplatz für geballte kreative Kraft noch bekannter zu machen und immer und immer wieder ein ansprechendes Produktsortiment zusammen zu stellen, an dem sich nicht nur wir, sondern auch unsere Kunden wieder und wieder aufs Neue erfreuen können. Janny Schulte