„Schöne Scheiße!“ Ok, für die Ausdrucksweise müssen wir uns entschuldigen, aber es war einfach das Erste, was uns beim Anblick der handgefertigten Pralinen aus der Hamburger Confiserie Paulsen in den Sinn gekommen ist – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn anders als die klassisch-elegante Form des edlen Schokoladenerzeugnisses kommen diese köstlichen Spezialitäten in Gestalt ziemlich lebensechter … nun ja … Scheißhaufen daher, die mit 22karätigem Blattgold zu kleinen Kunstwerken der etwas spezielleren Art veredelt wurden. Entstanden sind die Kreationen mit klangvollen Namen wie „Braunes Gold“, „Der herbe Brocken“ oder „Hamburger Pfiff“, wie sollte es anders sein, in Zusammenarbeit mit dem Hamburger Urgestein und bekennenden Fäkalbegeisterten Rocko Schamoni.
Hat man sich nach dem ersten kleinen Schock des Anblicks zum Probieren der kuriosen Leckereien überwunden, kommt unverzüglich der Beitrag des Familienunternehmens zum Vorschein, das sich seit 1928 der hohen Kunst der Schokoladenherstellung verschrieben hat. Unter der Hülle aus feinster Vollmilchschokolade verbergen sich himmlisch zart-schmelzende Füllungen aus vollmundigem Nougat, original Schwarzwälder Kirschwasser oder cremigem Buttertrüffel.
Für die weniger Hartgesottenen gibt es im Paulsen-Sortiment natürlich auch eine große Auswahl an klassischeren Genüssen – zwischen handgeschöpften Schokoladen, Marzipanbroten, Nusstalern, Ingwerstäbchen und ähnlichen Köstlichkeiten findet jedes Genießerherz sein Begehren. Entweder im Online-Shop oder vor Ort in Hamburg, z.B. in der Rindermarkthalle St.Pauli, in der Confiserie Paulsen 2014 ein kleines Schokoladenparadies geschaffen hat. Auch hier kommt selbstverständlich, bei aller handwerklichen Tradition, die Experimentierfreude nicht zu kurz. So kann man unter anderem an Hamburgs erster „Chocolate Bar“ kostbare Schokoladen aus verschiedenen Anbauregionen in flüssiger Form genießen – je nach Geschmack mit Milch, Sojamilch oder Wasser.
Und wer nach so vielen schokoladigen Eindrücken Lust bekommen hat, selbst einmal in die Rolle des Patissiers zu schlüpfen, sollte sich schnellstens zu einem der Pralinenkurse in der Rindermarkthalle anmelden. Lina Hauschildt